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Frisch gebloggt
Kurz darauf entdeckte ich in einer Drogerie eine Sonnencreme mit Riffschutz-Faktor. Sitze ich da einem Verkaufstrick auf, ist das Panikmache oder was ist denn eigentlich das Problem? Kurzum: Zeit, Fakten zu schaffen. Tatsächlich findet sich im Netz ein Antrag, der vom hawaiianischen Kongress gutgeheissen wurde, in dem auf die Problematik von Bestandteilen, die in vielen Sonnencremes enthalten sind, hingewiesen wird. ( Quelle : https ://legiscan. com/HI/text/SB2571/2018, Abfrage 31. 01. 2019 ). Man beruft sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Bestandteile wie Octocrylen und Oxybenzone Substanzen sind, die hormonell wirken können. Diese Substanzen werden dafür verantwortlich gemacht, dass männliche Fische verweiblichen. Die Schätzung italienischer Meeresforscher/innen beläuft sich auf 14000 Tonnen Sonnenschutzmittel, die jährlich ins Meer gelangen.
… also hin zu Naturkosmetikherstellern (z.B. Weleda oder Lavera ). Diese mineralischen Sonnencremes ohne Nano-Partikel sollten dann wohl in Ordnung sein. « Wie einfach ! », dachte ich mir noch, weil ich diese bereits seit Jahren kenne und sehr gut vertrage. Aber Moment: diesmal zerstört die Drogistin meine Vorstellung einer heilen Welt. Als ich ihr so beiläufig meine Überlegungen schilderte, riss sie ihre Augen auf und erwähnte mit ernstem Ton in ihrer Stimme, dass auch in Naturkosmetika nicht alles unbedenklich für das Meer sei. Die Vielzahl an möglichen Substanzen in Kosmetika sei immens. Umfassende Studien zu allen diesen Substanzen sind nicht oder nur sehr spärlich vorhanden. Oft sind nur Aussagen darüber möglich, ob eine Substanz für Landbewohner/innen ( wie Menschen und Mäuse ) als unschädlich gilt. Über die Wirkung auf Meereslebewesen liegen bislang keine umfassenden Studien vor.
Eine umfangreiche Internetrecherche nach meinem Besuch in der Drogerie deckte übrigens auf, dass der Riffschutz noch kein ökologisches Trendthema in der Schweiz zu sein scheint. Hinweise, wie man sich gesund verhalten soll, findet man viele. Da gibt es ein Merkblatt vom Bundesamt für Gesundheit, eines von der Krebsliga, ganz viele von Apotheken und Drogerien. Sogar Sportgeschäfte und Modehäuser weisen auf den gesundheitlichen Aspekt im Umgang mit der Sonne hin und werben damit für ihre Produkte.
Als verantwortungsbewusste Kundin schramme ich ja stets an dieser Abbruchkante von « Nicht schaden wollen » und meinen ganz eigenen Bedürfnissen. Mein Fazit: es ist ganz bestimmt nicht sinnvoll und für Wasserlebewesen auch nicht hilfreich, wenn man weiss-gecremt wie ein Eisbär in die Fluten steigt. Ich habe beschlossen, mich vor dem Schwimmen im freien Wasser künftig zu duschen, um allfällige Kosmetika abzuspülen. Als Sonnenschutz steige ich je länger je mehr auf Kleidung aus entsprechendem Fasermaterial um. Das mag meine Haut, und den Fischen wird’s recht sein. Damit rette ich vielleicht nicht die Korallenriffe der Weltmeere. Aber kaum eine umweltschützende Massnahme ist so einfach umzusetzen wie zu verhindern, dass noch meine Sonnenschutzprodukte ins Meer schwimmen.
Wir beraten Sie gerne.